Bad Langensalza. Jede Minute ein Tor, so begannen die THC-Frauen gegen Oldenburg. Was danach noch passierte.

Der Thüringer HC bleibt in der Handball-Bundesliga im Rennen um Rang zwei. Gegen den VfL Oldenburg gelang den Frauen von Trainer Herbert Müller vor 1286 Zuschauern ein 42:33 (21:14)-Kantersieg.

Müller bereitete seine Frauen auf eine enge Partie vor. Schließlich hatte der Tabellensechste Oldenburg vier der letzten fünf Spiele gewonnen, gegen die Topteams aus Dortmund und Bensheim nur knapp verloren, Blomberg besiegt und den THC im Pokal-Final-Four im Spiel um Rang 3 bezwungen.

Weil den THC weiter Verletzungssorgen (Lott, Rode) plagen, rückte wieder die 42 Jahre alte Lydia Jakubisova in den Kader. Die Fans bejubelten die Nachwuchstrainerin des Vereins lautstark. Dafür hatten die Medizinmänner bei Johanna Reichert und Kerstin Kündig gute Arbeit geleistet. Beide konnten nach Verletzungen auflaufen.

Vor der Partie war die Stimmung bereits prächtig. Kerstin Kündig und Sara Rönningen legten eine Erwärmung hin, die im Internet beim Wettbewerb der besten Handball-Dancing-Queens auf Platz eins gelandet wäre. Den lockeren Rhythmus nahm der THC gleich auf. Nach nur vier Minuten traf Sonja Frey zum 5:0 und alle hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Gästetrainer Niels Bötel hatte in der Auszeit einiges zu korrigieren. Vom „grünen“ Gästebus war gegenüber der „Roten Wand“ erstmal nichts zu hören. Oldenburg und die Thüringer sind die Vereine mit den meisten Zuschauern in der Bundesliga.

Die rote Welle schwappte weiter über die inzwischen atemlosen VfL-Frauen herein. Nathalie Hendrikse pfefferte den Ball ins Tor, dass er im Gestänge stecken blieb. Jede Minute ein Tor. Weil auch Dinah Eckerle kaum zu überwinden war, stand es nach zwölf Minuten sage und schreibe 12:3. Da war die Partie eigentlich schon gelaufen.

Natürlich konnte das nicht alles so weitergehen. Oldenburg stabilsierte sich, traf vor allem vom Siebenmeter-Strich. Trainer Müller ließ rotieren. Doch nach 27 Minuten war die 20-Tore-Schallmauer mit 20:13 dann durchbrochen. Mit 21:14 ging es in die Pause.

Oldenburg probierte schon die dritte Torfrau aus. Vergeblich. Der THC hielt den soliden Vorsprung. Die Ex-Oldenburgerin Kathrin Pichlmeier vergab dann zwar ihren ersten Siebenmeter (38.), doch die 1,81-Meter-Blondine glänzte mit insgesamt 14 Treffern. Am Ende gab es ein breites Lachen und einen satten 42:33-Erfolg.